Sozialministerium greift SPD-Initiative zur Dokumentation von Anträgen auf Pflegezeit auf

Pflegepolitische Sprecherin Dr. Daniela Sommer
Pflegepolitische Sprecherin Dr. Daniela Sommer
Daniela Sommer

Dr. Daniela Sommer freute sich vor einem Jahr, also im Februar 2015, da die hessischen Ministerien die Vereinbarkeit von Beruf und Pflege in den Fokus gerückt hatten.

Die gesundheits- und pflegepolitische Sprecherin der hessischen SPD-Landtagsfraktion kommentiert die Reaktion des Sozialministers Grüttner (CDU) auf einen Berichtsantrag der SPD zur Zahl der Anträge von Landesbediensteten auf Pflegezeit, eine geänderte Dokumentierung – wie von der SPD vorgeschlagen – zu prüfen, wie folgt: „Es ist mir unbegreiflich, dass die Ministerien nicht in der Lage sind aufzulisten, wie viele Anträge überhaupt gestellt und wie viele davon abgelehnt wurden. Lediglich die positiv beschiedenen Anträge wurden benannt. Es ist zu befürchten, dass es eine Reihe von Ablehnungen geben könnte und es mit der nach außen verlautbarten Vereinbarkeit von Beruf und Pflege nicht weit her ist. Wenn alle Anträge, genehmigte und nicht genehmigte, dokumentiert werden, wird dieses Misstrauen beseitigt und die Landesregierung kann ihr gutes Beispiel nach außen offen zeigen.“

Grüttner sagte am Donnerstag im sozial- und integrationspolitischen Ausschuss, dass er die Idee der veränderten Dokumentierung in die Ministerien mitnehme, zumal ein Rechtsanspruch auf Familienpflegezeit bestehe.

Eine steigende Zahl von Beschäftigten muss sich der Herausforderung stellen, neben dem Beruf die Pflege von Angehörigen zu leisten. Fast 70 Prozent der Pflegebedürftigen werden zu Hause versorgt. Ein großer Teil davon alleine von Angehörigen. Diese Menschen brauchen tragbare Lösungen, die den Belangen der Unternehmen, aber vor allem der Pflegenden Rechnung tragen.

„Wer mit der Vereinbarkeit von Beruf und Pflege wirbt, muss auch Vorbild sein und Taten folgen lassen. Ich hoffe, dass alle diejenigen, die im Landesdienst sind und Angehörige pflegen wollen, die nötige Unterstützung erhalten, damit sie Beruf und Pflege verbinden und dass wir das zukünftig auch in Zahlen belegen können“, sagt Sommer abschließend.