
Die pflege- und gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion besuchte ein kreatives Wohnprojekt in Dodenau und ist begeistert: Das ist innovativ, zukunftsgerecht und für alle ein Gewinn!
Die Grundidee des seniorengerechten Mietobjektes in Dodenau ist, eine bezahlbare Alternative zum Seniorenheim zu schaffen. Das Objekt umfasst insgesamt sechs Wohnungen, die komplett barrierefrei bzw. rollstuhlgerecht arrangiert sind. Die Wohnungen im Erdgeschoss sind mit Einbauküchen ausgestattet, deren Spüle und Herd unterfahrbar sind.
Sommer zeigt sich begeistert: Die Bauherrin Kathrin Schäfer hat an alles gedacht, was im Leben mit Beeinträchtigung notwendig ist, was selbstbestimmtes Leben ermöglicht und damit die Lebensqualität nicht nur im Alter steigert. Das Besondere: Eine der Wohnungen wird nicht fest vermietet. Es handelt sich hier um eine möblierte Monteurs- bzw. Ferienwohnung, die jedoch im Bedarfsfall umgehend als Pflegekraftwohnung angemietet werden kann. So wäre ein Pflegekraftsharing für mehrere Bewohnerinnen und Bewohner möglich.
Wir müssen das Angebot an seniorengerechten, barrierefreien kleinen Mietwohnungen, die nahezu nicht vorhanden sind, ausbauen und neue Wohnkonzepte voranbringen. Wie das geht, zeigen uns bereits jetzt Senioren-WGs, Mehrgenerationenhäuser sowie innovative Projekte beispielsweise die Bremer Heimstiftung oder das Wohnprojekt in Dodenau. Wohnappartements und kleine Wohnungen mit hinzu mietbarem Service bis hin zu Pflege-Wohngemeinschaften sind gefragt, sagt die Sozialpolitikerin.
Das zeigt sich auch in Dodenau, denn seit Beginn an ist das Haus komplett vermietet. Nicht zuletzt, weil die Infrastruktur vor Ort noch funktioniert. Das Wohnobjekt ist nahegelegen zum Ortskern: Es sind nur kurze Wege zum Lebensmittelmarkt, zum Arzt, zum Bäcker, zur Bushaltestelle, zur Gärtnerei sowie zur Fußpflege, zur Kirche, zum Friedhof oder auch zum Friseur. Aber auch der Service von Dienstleistern wie von Apotheke, Lebensmittelmarkt, Bäcker sowie dem Hausarzt vor Ort sind nutzbar.
Die pflege- und gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion sagt: Dieses Wohnprojekt ist ein tolles Beispiel für bewusstes und selbstbestimmtes Leben im Alter. Die Lebensqualität im Alter hänge in hohem Maße mit der Qualität des Wohnens und des Wohnumfeldes zusammen, erläutert die heimische Abgeordnete. Wer für altersgerechten, barrierefreien Wohnraum sorgt, beherzige den Grundsatz ambulant vor stationär und ermögliche ein längeres Leben in der eigenen Häuslichkeit.
Das wünschen sich ältere Menschen, weiß Sommer und wird durch Gerhard Schäfer bestätigt. Der 85-jährige Onkel der Bauherrin, der sich bewusst für den Umzug in die barrierefreie Wohnung entschied, zeigt die Wohnung stolz der Besucherin: Ich wollte zu Zeiten voller Geschäftsfähigkeit die Entscheidung für meinen weiteren Lebensabend treffen. Heute, nachdem ich bereits acht Wochen hier wohne und mich eingelebt habe, bin ich der festen Überzeugung, dass dieser Schritt für mich der richtige war. Besonders freue ich mich über Besuche meiner Freunde, vor allem von meinem Großneffen Ludwig.
Diese Barrierefreiheit gibt es aber nicht zum Nulltarif, sagt die Politikerin und richtet ihr Anliegen erneut an die Hessische Landesregierung: Wir haben einen riesigen Handlungsbedarf bezüglich der energetischen und barrierefreien, generationengerechten Modernisierung und Schaffung von Wohnraum. Das Land Hessen muss dafür Sorge tragen, das Angebot an barrierefreien Wohnungen auszuweiten und altersgerechte Versorgungsstrukturen zu fördern und zu etablieren. Wer jetzt nicht handelt, vernachlässigt sträflich die Bedürfnisse einer älter werdenden Gesellschaft. Das braucht viele Nachahmerinnen und Nachahmer!, so Sommer abschließend und bedankt sich bei der Bauherrin für ihren Mut, ein solches innovatives Projekt zu stemmen und damit allen Generationen barrierefreien Wohnraum zur Verfügung zu stellen.