
Ein gutes Patientengespräch ist von entscheidender Bedeutung für den Erfolg der Behandlung. Es hilft, die richtige Diagnose zu stellen und die passende Therapie zu finden. Eine Krebserkrankung kann sowohl mit körperlichen als auch mit seelischen Folgen einhergehen. Ängste, Anspannung oder Niedergeschlagenheit sind Beispiele dieser Folgen. An Krebs erkrankte Menschen wünschen sich oftmals bessere Informations- und Beratungsmöglichkeiten vor, während und nach ihrer Behandlung.
Dr. Daniela Sommer, gesundheits- und pflegepolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, berichtet darüber hinaus, dass es ein Mehr an Prävention bedürfe. Für sie steht fest, dass noch mehr getan werden muss, um Krebs zu vermeiden und Krebs früh zu erkennen, damit Bürgerinnen und Bürger sowie Betroffene informiert sind und nicht zuletzt damit Patienten optimal versorgen werden.
Sie bekräftigt den Vorschlag von Dr. Johannes Bruns, Generalsekretär der Deutschen Krebsgesellschaft, dass eine Patientenorientierung besser berücksichtigt werden müsse. Sommer erläutert, es brauche mehr Zuwendung, so dass – wenn die Krankheit vorhanden ist – nicht nur der Tumor behandelt werde, sondern auch Bedürfnisse, spezifische Fragen und Ängste von Patienten besser beachtet werden.
Die onko-psychologische Unterstützung von Patienten und somit eine patientengerechte und optimierte Betreuung und Begleitung ist essentiell, so dass die Lebensqualität von Erkrankten verbessert werden kann! Derzeit gebe es in Hessen sieben ambulante Krebsberatungsstellen in Frankfurt, Bad Soden-Salmünster, Bad Wildungen, Marburg, Wiesbaden und Fulda (jeweils Krebsberatungsstellen der Hessischen Krebsgesellschaft e.V.) sowie Darmstadt (Weiterleben e.V.) plus sieben Außensprechstunden, so die Antwort auf Sommers Anfrage (Drucksache 19/1927).
Konkrete Ideen hierzu gibt es: Neben mehr Zeit für den Dialog mit Patienten bedarf es besser zugänglicher krankheitsspezifischer Informationen, eine verbesserte Information und Betreuung vor Eingriffen sowie für die Zeit nach der Heilung eine weiterführende Betreuung. Denn wer den Krebs besiegt hat und nach fünf Jahren als geheilt gilt, hat häufig den Kampf gegen die Spätfolgen von Tumor und Therapie vor sich. Die Betroffenen werden dabei meist alleingelassen. Hier braucht es dringend Abhilfe!, so Dr. Daniela Sommer.
Die Deutsche Krebsgesellschaft erarbeite eine PräReha-Initiative an drei Standorten in Schleswig-Holstein, Baden-Württemberg und Hessen (Wiesbaden). Mit Klinken, onkologischen Praxen sowie den Krebsberatungsstellen, den Selbsthilfeorganisationen und den Reha-Einrichtungen werde ein maßgeschneidertes Angebot zur Vorbereitung der anstehenden Krebsbehandlung erstellt. Vielen Patienten sei auch eine Zweitmeinung wichtig, sagt die Abgeordnete. Die Kassen übernehmen in der Regel bei schwerwiegenden Behandlungsentscheidungen die Kosten für eine Zweitmeinung.
Die gesundheits- und pflegepolitische Sprecherin will sich weiterhin für eine verbesserte Patientenorientierung in Hessen stark machen und für mehr Prävention werben: Frühzeitige Betreuung und Beratung von Krebspatientinnen und -patienten ist sinnvoll und wichtig. Neben Informationen über die bevorstehende Behandlung und Therapie dient eine patientenorientierte Versorgung der besseren Vorbereitung, so dass physische und vor allem psychische Folgeprobleme verhindert oder reduziert werden können. Sommer erhofft sich so die Verbesserung der individuellen Situationen von krebskranken Menschen.