
Menschen mit einer Behinderung sind ein Gewinn für Unternehmen. Dies gilt nicht nur vor dem Hintergrund des zunehmenden Fachkräftebedarfs in vielen Branchen. Vielfalt in der Belegschaft stärkt die Innovationskraft von Unternehmen und sorgt für ein besseres Betriebsklima. Dieses Resümee zog die Landtagsabgeordnete Dr. Daniela Sommer nach einem Besuch im Berufsbildungswerk (BBW) Nordhessen in Bad Arolsen.
Basis für die erfolgreiche Teilhabe junger Menschen mit Behinderung am Arbeitsleben sei eine enge Kooperation zwischen Unternehmen und Berufsbildungswerk, die Jugendliche mit Handicaps ausbilden. Diese Zusammenarbeit zu stärken und weiter auszubauen, ist eines unserer Hauptziele, bekräftigte Vorstandsmitglied und BBW-Leiter Hans-Jürgen Scherer.
Dr. Daniela Sommer schaute sich alle Ausbildungsbereiche in Bad Arolsen an: In der Hauswirtschaft erläuterte Elke Engel den Tätigkeitsbereich, für Metall stand Günter Lindenborn zur Verfügung. In der Tischlerei zeigte Manuela Tuschhoff mit den Auszubildenden, die beispielsweise für die GrimmHeimat NordHessen Brettchen für die Ahle Wurscht hergestellt hatten, die produzierten Werke. In der Küche konnte sich Sommer von der Zubereitung eines leckeren Mittagstisches überzeugen. Im Bereich Wirtschaft und Verwaltung wird in einer Planfirma gearbeitet, um alle Abläufe in Betrieben realistisch abzubilden. Darüber hinaus wurde die Website http://www.barrierefreies-nordwaldeck.de/ gemeinsam mit der Aktion für behinderte Menschen Waldeck-Frankenberg e.V. gestaltet und weiterentwickelt.
Neben den Ausbildungsbereichen informierte sich die SPD-Politikerin auch bei Daniel Westmeier über das Freizeitangebot und bei Achim Backhaus über den Lernort Wohnen, da am Standort Wohnen, Leben und Lernen ineinandergreifen, um die Auszubildenden bei ihrem Werdegang bestmöglich zu unterstützen.
Letztlich besuchte Sommer auch die DigitAR. DigitAR ist die Zentrale, in der das Anruf-Sammel-Taxi koordiniert wird. Hier gehen alle Anrufe ein und werden auf die einzelnen Fahrzeuge aufgeteilt. Eine sehr herausfordernde Arbeit: Hören, registrieren, reagieren, koordinieren – und das im Sekundentakt. Sommer war begeistert von der Tätigkeit in der Zentrale und dankte den Anwesenden Frank Moog, Marco Kofmane und Sven Gertel: Sie sind diejenigen, die Alt und Jung ermöglichen, von A nach B zu kommen. Herzlichen Dank dafür. In diesem Zusammenhang diskutierte Sommer über die Kapazität und den Bedarf des Anruf-Sammel-Taxis. Sie ist sich sicher, dass dies eine wichtige Mobilitätsmöglichkeit für den Landkreis und alle Generationen ist. Daher müsse dies gestärkt und weiterhin unterstützt werden.
Sommer ist begeistert, dass im BBW jungen Menschen mit einer Behinderung oder besonderem Förderbedarf eine selbstbestimmte Teilhabe am Arbeitsleben in vielfältigster Weise ermöglicht wird. Kooperationen gibt es bereits mit zahlreichen Firmen. Bei einer verzahnten Ausbildung mit Betrieben absolvieren die Jugendlichen bis zur Hälfte ihrer Ausbildungszeit – nach intensiver Vorbereitung im Berufsbildungswerk – in den Unternehmen. Die jungen Menschen können dadurch bereits während ihrer Ausbildung umfangreiche betriebliche Erfahrungen sammeln und sind so bestens auf den Arbeitsmarkt vorbereitet, betonte Hans-Jürgen Scherer.
Das BBW hilft Jugendlichen nicht nur einen Beruf zu erlernen, sondern auch gleichzeitig ihren Weg in das gesellschaftliche Leben und in die normale Arbeitswelt zu ebnen – das BBW baut Brücken für ein selbstbestimmtes Leben. Das ist Teilhabe, das ist Inklusion und braucht Nachahmer und Unterstützer!, so die heimische Landtagsabgeordnete Dr. Daniela Sommer abschließend.