Investionen in das Universitätsklinikum Marburg

Dr. Daniela Sommer mit Kollegin Handan Özgüven
Dr. Daniela Sommer mit Kollegin Handan Özgüven

Gemeinsam mit ihrer Marburger Kollegin Handan Özgüven reagiert Dr. Daniela Sommer, stellvertretende Vorsitzende und gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, auf die aktuelle Pressemitteilung, dass die Rhön AG in den Standort Marburg des Universitätsklinikums Gießen und Marburg (UKGM) investieren wolle. Ein Campus, der die Kinder- und Jugendpsychiatrie, Erwachsenenpsychiatrie und Psychosomatik sowie Zahnklinik beherbergen werde, solle bis 2020 fertiggestellt sein.

„Endlich!“, freuen sich die beiden Abgeordneten. „Diese Investitionen waren lange fällig.“ Im Personalbereich sei hingegen noch viel zu tun, konstatieren Sommer und Özgüven. Mit großer Freude nahmen die Landtagsabgeordneten die Nachricht auf, dass in den Standort Marburg investiert werden solle, nachdem lange der Eindruck entstanden sei, dass Investitionen vorwiegend am Standort Gießen getätigt werden. Dass dies in enger Abstimmung mit der Stadt, dem Landkreis und der Universität geschehen solle, sei ebenso gut wie notwendig.

Damit müsse allerdings eine Verbesserung der Situation der Beschäftigten in Verbindung stehen. „Verwundert hat mich das Statement des Vorsitzenden der Geschäftsführung über das Ergebnis der Beschäftigtenbefragung“, so Handan Özgüven, „denn dass es den Mitarbeitenden nicht schlechter oder besser geht als in vergleichbaren Betrieben, ist ja noch keine Antwort darauf, wie es ihnen wirklich geht. Gleich schlecht – wie in anderen Betrieben – darf kein Maßstab für das UKGM sein.“

Gleiches gilt für die Feststellung, dass sich die Zufriedenheit der Beschäftigten in Gießen und Marburg nicht unterscheide. „Die Einrichtung einer gemeinsamen Arbeitsgruppe mit ver.di und dem Arbeitgeber ist eine konsequente Fortsetzung der Bemühungen beider Betriebsparteien, die Arbeitsbedingungen am UKGM zu verbessern“, sagt Özgüven.

Darüber hinaus sei aber – anders als es der Geschäftsführer des UKGM beurteilte – ein Gesundheitstarifvertrag nach dem Vorbild der Charité durchaus sinnvoll und erstrebenswert, um die Situation der Beschäftigten und damit auch die der Patientinnen und Patienten nachhaltig zu verbessern. „Das Ziel, qualitative und quantitative Personalmindeststandards für alle einzuführen, darf dabei nicht aus den Augen verloren werden“, so Handan Özgüven.

Dr. Daniela Sommer unterstreicht die Forderung ihrer Marburger Kollegin und konstatiert, dass der Kostendruck in den deutschen Krankenhäusern – vor allem in der Pflege – zu einem massiven Personalabbau geführt habe.

Insbesondere sei dies nach Privatisierungen ehemals öffentlicher oder freigemeinnütziger Kliniken so wie in Marburg zu beobachten. Ein damit einhergehender Personalabbau zur Reduzierung der Kosten bedeute gleichzeitig ein Qualitätsrisiko.

„Personalmindeststandards sind nach Meinung von Expertinnen und Experten eine Voraussetzung für die Qualität im Krankenhaus. Die Vertretung des Vereins Demokratischer Ärztinnen und Ärzte stellt fest, dass ohne ausreichendes Personal Patientinnen und Patienten in Gefahr geraten könnten. Im Sinne der Patientinnen und Patienten sowie der Beschäftigten werden wir uns als SPD-Landtagsfraktion weiterhin für Personalmindeststandards und verbesserte Rahmenbedingungen einsetzen.“