Bibliothekszuschuss auch für Frankenberg

Bundesweiter Vorlesetag 2015 in der Kindertagesstätte Vöhl
Archivbild: Bundesweiter Vorlesetag 2015 in der Kindertagesstätte Vöhl

Dr. Daniela Sommer, stellvertretende Vorsitzende der SPD-Landtagsfraktion und stellvertretende hochschulpolitische Sprecherin, kommentierte die Pressemitteilung des Ministeriums für Wissenschaft und Kunst zur Förderung von öffentlichen Bibliotheken wie folgt:

„Viele hessische Kommunen leisten sich eine öffentliche Bibliothek trotz der finanziellen Belastungen durch Personal und Räumlichkeiten sowie Betriebskosten. Da sind die öffentlichen Zuschüsse aus dem Kommunalen Finanzausgleich nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Darüber auch noch Erfolgsmeldungen zu verbreiten, ist mutig und soll darüber hinwegtäuschen, dass CDU und Bündnis 90/Die Grünen es in der Vergangenheit bei der Novellierung des Bibliotheksgesetzes abgelehnt haben, einen Mindeststandard festzuschreiben, von dem sich eine Verpflichtung des Landes zu einer deutlichen Unterstützung der öffentlichen Bibliotheken ableiten lässt.“

Im Vergleich zu anderen Bundesländern liegt Hessen bei den Ausgaben für die öffentlichen Bibliotheken im letzten Drittel. Als niedrigschwelliges Bildungsangebot für die gesamte Bevölkerung, vom Kleinkind bis zur Seniorin, für Schülerinnen und Schüler oder geflüchtete Menschen, häufig mit Veranstaltungsprogrammen und Projekten, seien die örtlichen Einrichtungen unverzichtbar. Dennoch müsse an vielen Orten wegen der schwierigen Finanzlage der Kommunen über Einschränkungen der Öffnungszeiten, Erhöhung von Ausleihgebühren oder gar über Schließung diskutiert werden. Deshalb ist die Zahl der Förderbescheide (77) im Vergleich zur Gesamtzahl der hessischen Kommunen, 426 politisch selbständigen Städten und Gemeinden, auch überschaubar.

Dennoch freut sich die heimische Landtagsabgeordnete über den Zuschuss für die Frankenberger Stadtbücherei in Höhe von 19.100 Euro. Insbesondere soll mit diesem zur Verfügung gestelltem Geld die Integration von Menschen mit Migrationshintergrund gefördert werden. Lesen verbindet und helfe, andere Kulturen besser zu verstehen, heißt es in der Pressemitteilung des Ministeriums.