Arm durch Krankheit und krank durch Armut

Gesundheitspolitische Sprecherin Dr. Daniela Sommer
Gesundheitspolitische Sprecherin Dr. Daniela Sommer

„Das drängendste Problem ist die Tatsache, dass arme Menschen durchschnittlich bis zu elf Jahre kürzer leben als reiche Menschen. Sie werden von weniger Präventionsmaßnahmen erreicht und sind schlechter versorgt“, so Dr. Daniela Sommer, stellvertretende Vorsitzende der SPD-Landtagsfraktion sowie gesundheits- und pflegepolitische Sprecherin.

Sowohl nationale als auch internationale Studien belegen eine Korrelation zwischen der sozialen und gesundheitlichen Lage. Gesundheitsstörungen und Krankheiten, vor allem wenn sie länger bestehen, können maßgeblich durch die erzielte Einkommensposition beeinflusst bzw. ausgelöst werden und sich negativ auf die Bildungs- und Erwerbschancen sowie gesellschaftliche Teilhabe der Betroffenen auswirken. Insbesondere Forschungen zu gesundheitlichen Folgen durch Arbeitslosigkeit und den damit verbundenen materiellen und sozialen Einbußen stellen die Facetten des Phänomens umfangreich dar. Der Zusammenhang von Arbeitslosigkeit und Krankheit gestaltet sich dabei vielfältig: Arbeitslosigkeit kann Krankheit auslösen oder umgekehrt. Die Bewältigung von gesundheitlichen Beeinträchtigungen durch finanzielle Belastungen – sei es durch eine niedrige Einkommensposition und/oder Arbeitslosigkeit – stellt eine große Herausforderung sowohl für die Arbeitsmarkt- als auch Gesundheitspolitik dar.

Neben dem VdK beschäftigt sich auch die SPD-Landtagsfraktion mit ihrer gesundheits- und pflegepolitischen Sprecherin Dr. Daniela Sommer mit dem Thema und reichte Mitte Juni einen Berichtsantrag betreffend der Korrelation zwischen sozialer und gesundheitlicher Lage am Beispiel von Arbeitslosigkeit ein (Drucksache 19/3496).

Gespannt wartet Sommer auf die Beantwortung der Fragen: „Denn es ist alarmierend, dass immer mehr Menschen zum Sozialamt gehen müssen, wenn alters- oder krankheitsbedingt der Pflegefall eintritt. Hier besteht dringend Handlungs- und Unterstützungsbedarf!“

Pflege sei eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, da ist sich die Gesundheits- und Pflegepolitikerin mit dem VdK einig. „Pflege findet vor Ort in den Städten und Gemeinden statt. Doch gerade auf dem Land dünnen die Versorgungsstrukturen für ältere und pflegebedürftige Menschen immer mehr aus. Ziel muss daher sein, die kommunalen Strukturen im Hinblick auf altersgerechtes Wohnen und Leben zu stärken und die Versorgungsstrukturen aufrechtzuerhalten. Damit Menschen in Hessen gesund alt werden können und bei Krankheit gut versorgt werden, machen wir uns als SPD-Landtagsfraktion für eine flächendeckende, finanziell langfristig abgesicherte Umsetzung von Präventions-, Pflege-, Betreuungs- und Beratungsangeboten sowie für die Sicherstellung der ärztlichen Versorgung stark. Die Interessen und die Versorgung von kranken Menschen und ihren Angehörigen stehen dabei im Vordergrund. Wir dürfen nicht zulassen, dass Menschen arm durch Krankheit und krank durch Armut werden“, sagt Dr. Daniela Sommer abschließend.