
Die Physiotherapie ist aus der medizinischen Versorgung heute nicht mehr wegzudenken. Sie wird im Zuge der demografischen Entwicklung und des medizinischen Fortschritts, also des Erhalts der Gesundheit, immer wichtiger, sagt Dr. Daniela Sommer, gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, die sich gemeinsam mit dem Deutschen Verband für Physiotherapie (ZVK) – Landesverband Hessen für ein attraktives Berufsbild einsetzen möchte.
Bezüglich der Forderung nach höherer Vergütung verweist die Physiotherapie im Rahmen ihrer Kampagne stark auf die Vergütungsunterschiede zwischen den angestellten Kolleginnen und Kollegen in Praxen und denen im stationären Bereich. Wie hoch der Vergütungsabstand tatsächlich ausfällt, konnte bislang nur anhand eigener Zahlen in mühevoller Kleinarbeit grob geschätzt werden. Valide Zahlen waren bisher eher Mangelware. Vor einigen Jahren jedoch hat die Bundesagentur für Arbeit die so genannte Klassifikation der Berufe neu strukturiert. Der bundesdurchschnittliche Verdienst (Median) eines in einer Praxis angestellten Physiotherapeuten lag demnach zum Stichtag 31.12.2015 bei monatlich 1.974 Euro brutto. Dieser Wert basiert auf der bundesweiten Auswertung von 55.175 Vollzeitbeschäftigungsverhältnissen, berichtet Yvonne Massuger vom Landesverband Hessen, der zum Deutschen Verband für Physiotherapie gehört.
Wichtig ist, dass wir das Berufsbild wieder attraktiver machen, damit genügend junge Menschen diesen Beruf wählen. Neben der Entgeltanpassung erscheint es uns wichtig, eine Schulgeldfreiheit umzusetzen: Von derzeit 16 Schulen muss an zehn Schulen Schulgeld in Höhe von 290 bis 496 Euro erhoben werden. Viele Auszubildende können sich das nicht leisten. Wir müssen dafür Sorge tragen, dass sich der Bedarf an Fachkräften und der Übernahme von Praxen nicht verschärft, so Sommer und Massuger.
Für Dr. Daniela Sommer ist als gesundheits- und pflegepolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion von Bedeutung, dass der Versorgungsauftrag in Hessen erfüllt wird: Wir brauchen nachhaltige Verbesserungen und Verstetigungen in der Patientenversorgung, aber auch entsprechend fundierte Daten, um die Bedarfe erkennen und decken zu können. Hier fordere ich die Landesregierung erneut auf, aktiv zu werden!