
200 nordhessische Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten kamen in Baunatal zusammen, um den Ausgang der Bundestagswahl zu bewerten. Der nordhessische Vorsitzende Manfred Schaub freute sich über den großen Zuspruch.
Breite Zustimmung gab es in der Debatte für die schnelle und klare Entscheidung, dass die SPD keine Regierungsbeteiligung anstrebe und als Konsequenz aus dem Wahlergebnis die Oppositionsrolle offensiv angenommen habe. Auch bei einem eventuellen Scheitern der Bildung einer sogenannten Jamaika-Koalition solle dieser Grundsatz nicht umgestoßen werden, war die einhellige Meinung.
Auch die nordhessischen Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten sind nicht zufrieden mit dem Wahlergebnis für die SPD, zeigten sich aber angesichts der insgesamt schwierigen Situation erfreut, dass die SPD in der Region mit fünf gewonnenen Direktmandaten im Bundesvergleich positiv heraussticht. Sie sehen dies auch als eine Bestätigung ihrer jahrzehntelangen Bemühungen, dicht bei den Menschen zu bleiben, mit einer starken kommunalpolitischen Verankerung sowie mit einer ehrenamtlichen und hauptamtlichen Struktur vor Ort als Kümmerer und Ansprechpartner wahrgenommen zu werden.
Vor diesem Hintergrund forderten sie eine deutliche Abkehr von organisationspolitischen Zentralisierungsbestrebungen. Der Vergleich des Wahlergebnisses mit den zentral geführten Landesorganisationen belege, so Schaub, dass der Bezirk Hessen-Nord das erfolgreichere Modell praktiziere. Deshalb forderten die nordhessischen Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten eine stärkere Mitsprache auf allen Ebenen und eine entsprechende Vertretung in übergeordneten Parteigremien.
Für die Neuausrichtung der SPD wurde gefordert, dass es keine weichen Aussagen, die auf mögliche Koalitionspartner ausgerichtet seien, mehr geben dürfe, sondern klare sozialdemokratische Ziele formuliert werden müssten, die den politischen Kurs der SPD deutlich erkennbar machen würden.