Die Bürgergenossenschaft Schule Dalwigksthal hat etwas Einmaliges geschaffen! Sie betreibt in Eigeninitiative einen offenen Dorftreff, der Begegnungen weit über die Dorfgrenzen hinweg ermöglicht. Vielen Dank an den Vorsitzenden Bernd Wecker, der uns im Namen der Genossenschaft einen Einblick in die Entstehungsgeschichte und Arbeit des Dorftreffs gegeben hat, sagte die heimische Abgeordnete Dr. Daniela Sommer, die ihre nordhessischen Landtagskolleginnen und Landtagskollegen nach Dalwigksthal eingeladen hatte.
Mit Hilfe der Mitgliedsanteile der Genossenschaft und unterstützt durch Fördergeld der Europäischen Union (LEADER) wurde die Schule Dalwigksthal zu einem gastronomischen Betrieb mit Biergarten und eigener Küche umgebaut. Sommer, auch stellvertretende Vorsitzende der SPD-Fraktion im Hessischen Landtag, erläuterte: Die Schule Dalwigksthal ist ein ganz besonderes Projekt. Sie ist die erste und bisher einzige Dorfkneipe in Hessen, die von einer Bürgergenossenschaft betrieben wird. Dalwigksthal kann stolz darauf sein!
Neben einem Getränkeangebot gibt es kleine Speisen. Sonntags werden den Gästen selbstgebackene Kuchen, frische Waffeln oder Eis angeboten. Zudem kann der Dorftreff für Familien- und Firmenfeiern oder für andere Veranstaltungen genutzt werden.
Die Dorfkneipe wurde am 22. Juli 2012 gegründet und besteht aus über fünfzig Mitgliedern der Genossenschaft, die aus Dalwigksthal und der Umgebung stammen. Der Vorsitzende Bernd Wecker erklärte: Ziel war, das Dorfgemeinschaftshaus in der alten Schule vor der Schließung zu bewahren und neu zu gestalten. Dalwigksthal ist somit der erste Ort in Hessen, der sein Dorfgemeinschaftshaus selbst betreibt und finanziert. Es ist unser Plädoyer für den ländlichen Raum! Wecker begleitete mit seinem Planungsbüro den Umbau der ehemaligen Schule und unterstützt ähnliche Projekte in der Umsetzung ihrer Ideen und Konzepte. Das ist ein Modell, das Schule machen sollte!, sind sich die nordhessischen Abgeordneten einig. So könne Leerstand vermieden und soziale Treffpunkte geschaffen werden.
Wichtig sei die Unterstützung solcher Projekte in der Fläche. Die Abgeordneten aus dem ländlichen Raum wissen, dass gerade die Förderung für Kleinprojekte wichtig ist. In Bayern werden 1000 Euro-Projekte genehmigt. Hessen fördert lediglich ab einer Summe von 10.000 Euro. Die ist für viele örtliche Initiativen zu viel, so Wecker. Er wünscht sich eine bessere Förderung für Projekte im ländlichen Raum.
Das Thema der Kürzung der Höchstfördersumme privater Dorfentwicklungsmaßnahmen, so die SPD-Abgeordneten, lege die Motivation der schwarz-grünen Landesregierung offen. Hintergrund sei einerseits die bereits seit längerem geltende Heraufsetzung der Mindestinvestition von 3.000 Euro auf 10.000 Euro. Andererseits die Kürzung der Höchstfördersumme für private Maßnahmen von 45.000 Euro auf 35.000 Euro. Damit greift die Landesregierung erneut in die bewährte Förderung des ländlichen Raumes ein und verschlechtert diese. Das wird negative Folgen für manches Projekt haben, kritisierte der Sprecher für den ländlichen Raum der SPD-Landtagsfraktion, Torsten Warnecke.
Wir setzen uns für die bessere Förderung von regionalen Projekten zur Wertschöpfung, zur Schaffung von Daseinsvorsorge und zum Erhalt von Strukturen im ländlichen Raum ein. Wir brauchen eine gute Infrastruktur, Daseinsvorsorge, Wirtschaftsförderung sowie genügend Geld aus Land und Bund. Der ländliche Raum ist lebens- und liebenswert und darf vom Land nicht vernachlässigt werden!, so die heimische Abgeordnete Dr. Daniela Sommer abschließend.