„DANKE an die SPD Bad Wildungen für die tolle Stadtführung und v. a. an Frau Klein! Es war mir bislang nicht bewusst, dass die Hexenverfolgung in Bad Wildung zum schwarzen Teil der Stadtgeschichte gehört“ sagte die heimische Abgeordnete nach der Stadtführung. Überliefert ist aus dem alten Nieder-Wildungen der erste Hexenprozess im Jahr 1532. Nach einer Welle von Hexenverfolgungen in den Jahren 1575 bis 1578 begann 1629 eine weitere Periode von Verfolgungen, die bis 1632 andauerte und 29 Opfer forderte. Eine weitere Prozesswelle fand unter Graf Philipp VII. von Waldeck statt. In den Jahren 1650 bis 1664 waren es 38 weitere Opfer, darunter auch Susanne Weber, Tochter von Maria Rörig, die von September 1630 bis Mai 1631 ebenfalls bezichtigt wurde, die Folter aber standhaft aushielt und daraufhin freigelassen wurde. Rund 70
Hexenprozesse sind für Wildungen belegt, und für die meisten gibt es Protokolle, die zum Teil akribisch und umfangreich die Vorwürfe sowie die Folterungen festhalten.
Frau Klein berichtete, dass es sich bei den meisten angeklagten Personen um ältere Frauen und junge Mädchen handelte; aber es wurden auch acht Männer als Hexenmeister verurteilt. In vielen Fällen handelte es sich in Bad Wildungen um Außenseiter oder Zugezogene. Frau Klein zog eine Verbindung zur Gegenwart und zum Hass und der Hetze, denen sich nicht alle Menschen solidarisch entgegenstellte – damals sowie heute. „Es ist so wichtig, gegen Vorurteile anzugehen und Zivilcourage zu haben und Menschen, die Hilfe benötigen zu unterstützen! Wir kämpfen gegen Rassismuss und müssen auch alle immer wieder Alltagsrassismen entgegentreten, um gemeinsam füreinander und miteinander leben zu können!“ sagte Sommer abschließend.