Landarztquote: Stringentes Maßnahmenpaket gegen Landarztmangel statt schwarzgrünen Müßiggangs erforderlich

Der Hessische Landtag hat heute in Dritter Lesung über den Gesetzentwurf der SPD zur Einführung einer Landarztquote debattiert. Die gesundheitspolitische Sprecherin und stellvertretende Vorsitzende der SPD-Landtagsfraktion, Dr. Daniela Sommer, erneuerte in der Aussprache den Appell an die Landesregierung, endlich aktiv zu werden, um einem Ärztemangel auf dem Land zu begegnen.

Dr. Sommer sagte: „Wir brauchen ein stringentes Maßnahmenpaket gegen den Landarztmangel, nicht noch mehr schwarzgrünen Müßiggang bei diesem Thema.“

Die Landesregierung habe auf die problematischen Entwicklungen, die sich seit Jahren abzeichneten, nicht reagiert: „Die düstere Prognose der Kassenärztlichen Bundesvereinigung sagt, dass 2030 in Deutschland rund 11.000 Hausärzte fehlen werden – davon alleine in Hessen 4200. Das sind schlechte Vorzeichen für die ärztliche Versorgung in Hessen, und es ist vollkommen unverständlich, warum die Landesregierung alle Warnzeichen ignoriert.“

Viele Hausärzte, die in den Ruhestand gingen, fänden keine Nachfolger. Deswegen arbeiteten viele von ihnen über das offizielle Ruhestandsalter hinaus. „Die hessischen Hausärzte vergreisen rapide. Nur sechs Prozent sind noch jünger als 40 Jahre, aber mehr als zwei Drittel sind älter als 50. Jeder siebte Hausarzt ist heute älter als 65. Viele planen ihren Ruhestand in nächster Zeit. Ärztinnen und Ärzte arbeiten schon längst am Limit – auch vor der Pandemie – mit dem Wissen, der Druck wird steigen, wenn die nächste Hausarztpraxis in der Umgebung schließt. Patientinnen und Patienten müssen befürchten, keinen Hausarzt mehr zu finden. Ein Baustein, um die hausärztliche Versorgung zu sichern, ist die Landarztquote. Sie eröffnet jungen Menschen, die sich dazu bereit erklären, im ländlichen Raum zu praktizieren, bessere Chance auf einen Studienplatz und trägt dazu bei, dass die Praxen in den ländlichen Regionen nicht veröden“, sagte Dr. Daniela Sommer.