Kur- und Heilbäder benötigen mehr Unterstützung

Rede Landtag

In Bad Soden-Salmünster tagte gestern der Hessische Heilbäderverband. Dazu erklärte die heimische Abgeordnete und gesundheitspolitische Sprecherin im Hessischen Landtag, Dr. Daniela Sommer:

„Die Heilbäder und Kurorte in Hessen sind wichtige Teile der medizinischen und der touristischen Infrastruktur unseres Landes, zum Teil mit einer jahrhundertelangen Tradition. Das sehen wir auch an unseren Standorten, wie beispielsweise Bad Wildungen, Bad Arolsen und Willingen. Aber die schmerzlichen Kürzungen bei Kuren und Heilbehandlungen, die 1990 vom damaligen Bundesgesundheitsminister Horst Seehofer durchgesetzt wurden, haben die wirtschaftliche Basis der Branche geschwächt. Es ist erfreulich, dass der Bund 25 Jahre später endlich gegensteuert und jetzt die rechtlichen Rahmenbedingungen für den erneuten Ausbau der Kur-Angebote und deren Nutzung geschaffen hat.“

Ob und wie die hessischen Heilbäder ihre neuen Chancen nutzen können, darüber entscheide auch das Engagement der Landesregierungen. Aber während Niedersachsen und Thüringen beispielsweise ihre Kurorte gemeinsam mit den dortigen Heilbäderverbänden kraftvoll nach vorne bringen, lässt der in Hessen zuständige Minister Tarek Al-Wazir von den Grünen bislang kein Interesse für die zukünftige Entwicklung der Branche erkennen. Ein Grußwort beim Kurtag des Hessischen Heilbäderverbandes ersetze nicht die dauerhafte Förderung der erforderlichen Infrastruktur, die aktuell vor allem eine finanzielle Herausforderung für die Standortkommunen ist.

Es brauche nicht nur wohlgefällige Worte, sondern Taten: „Wir werden genau verfolgen, ob Tarek Al-Wazir seinen warmen Worten jetzt auch Taten folgen lässt. Wir brauchen unsere Kur- und Heilbäder. Gerade auch durch die Pandemie sind neue gesundheitliche Belastungen, u. a. auch das Long-Covid-Syndrom, entstanden. Betroffenen muss geholfen werden und Kur- und Heilbäder müssen dafür bestmöglich unterstützt werden!“, so Dr. Sommer abschließend.