Die gesundheitspolitische Sprecherin der SPD Landtagsfraktion, Dr. Daniela Sommer, informiert darüber, dass hebammengeleitete Kreißsäle in Hessen nun förderfähig werden:
„Hebammengeleitete Kreißsäle sind nachweislich gut für Gebärende und deren Kinder. Weniger Interventionen und eine intensive Begleitung während der Geburt stärken Mütter unter der Geburt und machen Geburten sicherer. Die Arbeitszufriedenheit von Hebammen kann deutlich erhöht werden, so dass viele Hebammen der klinischen Geburtshilfe als wertvolle Fachkraft erhalten bleiben können. Die Landesregierung in Hessen wirbt nun damit, Kliniken bei der Einrichtung eines hebammengeleiteten Kreißsaals mit bis zu 25.000 Euro zu unterstützen. Kliniken, die bereits über einen hebammengeleiteten Kreißsaal verfügen, können bis zu 12.500 Euro erhalten.“
Die Förderinitiative geht auf eine Empfehlung des Runden Tisches Hebammenversorgung zurück. In den hebammengeleiteten Kreißsälen werden die werdenden Mütter im klinischen Umfeld in der Schwangerschaft, während und nach der Geburt sowie im Wochenbett von Hebammen betreut.
Sommer begrüßt diesen Vorstoß aus dem Ministerium, denn dies entspreche auch den Vorstellungen der Runden Tisches Hebammenversorgung, des nationalen Gesundheitszieles rund um Gesundheit und Geburt und auch dem Ansinnen der Bundesregierung, die hebammengeleitete Kreißsäle zu stärken, um hohe Kaiserschnittraten in Deutschland zu senken. Hessen kommt so zumindest einen kleinen Schritt der Umsetzung des nationalen Gesundheitszieles nahe. Es brauche zudem Koordinierung und Steuerung, um Bedarfe in der Geburtshilfe, der Vor- und Nachsorge und insgesamt einer familienorientierten Versorgung zu erkennen und in ganz Hessen Prävention, wohnortnahe Angebote und Unterstützung voranzubringen, die den Bedarf der Frauen, Kinder, Väter, der Eltern bzw. Familien entspreche. „Wir wollen nicht, dass auch nur ein Kind durchs Netz fällt. Jede und jeder soll von Beginn an die Chance haben, das Beste aus seinem oder ihrem Leben zu machen – und das fängt mit der Geburt und einem guten Start ins Leben an,“ so ergänzend.
Der Hebammenkreißsaal sei jedoch kein Ersatz für den üblichen ärztlich geleiteten Kreißsaal, sondern eine Erweiterung des Angebots der Kliniken. Beide Abteilungen arbeiten in enger Kooperation zusammen, so dass Frauen im Falle einer sich abzeichnenden Komplikation vom Hebammenkreißsaal in die ärztliche Betreuung des zweiten Kreißsaals weitergeleitet werden können.
Informationen zur Antragstellung
Anträge können beim Hessischen Ministerium für Soziales und Integration ab sofort bis zum 15. August 2024 gestellt werden. Die Projekte müssen bis zum 31. Juni 2025 abgeschlossen und abgerechnet werden. Das Antragsformular und alle weiteren Unterlagen zur Förderung werden auf der Website des Hessischen Ministerium für Soziales und Integration zum Download angeboten: https://soziales.hessen.de/gesundheit/hebammen